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Die Details
Die Stadt Ochsenhausen mit den Teilorten Reinstetten und Mittelbuch misst dem Klimaschutz einen hohen Stellenwert bei. Und das nicht erst seit Beginn eines Zertifizierungsverfahrens zum Klimaschutz im Jahre 2009, welches mit einer Auszeichnung und der Verleihung des European Energy Award® (eea®) am 12.12.2012 seinen vorläufigen Abschluss fand. Zwischenzeitlich wurde die Stadt bei Re-Zertifizierungen in den Jahren 2016 und 2020 erneut ausgezeichnet.
Ziel des eea® ist es, dass sich Gemeinden oder Städte nach einer Bestandsaufnahme ein energiepolitisches Arbeitsprogramm für die Zukunft geben und dabei versuchen, sich energetisch vorbildlich zu verhalten. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Gemeinde, z.B. durch Umweltaktionen und Öffentlichkeitsarbeit die Bevölkerung und auch die örtlichen Unternehmen zu animieren, sich diesem Vorbild anzuschließen.
Dazu hat der Gemeinderat der Stadt Ochsenhausen mit der Verabschiedung eines Leitbildes und eines Leitfadens wegweisende Beschlüsse gefasst, welche mittel- und langfristig zu einer deutlichen CO2-Reduzierung und zu mehr Einsatz an regenerativen Energien führen sollen und bereits geführt haben. Diese Dokumente werden regelmäßig vor jeder Rezertifizierung aktualisiert und erneut vom Gemeinderat beschlossen.
Die Stadt Ochsenhausen nimmt diese Selbstverpflichtung seit vielen Jahren sehr ernst. Bereits zu Beginn der neunziger Jahre wurde dem Thema ein hoher Stellenwert beigemessen, was zu einer ganzen Reihe von Energiesparaktionen und zu nachweislich außergewöhnlich hohen Investitionen z.B. bei Wärmedämm-Maßnahmen von Gebäuden und Erneuerung von Heizungsanlagen geführt hat. Damit war die Stadt Ochsenhausen bereits damals ihrer Zeit deutlich voraus.
Was mit der Gründung einer Außenstelle der Energieagentur in Ochsenhausen inzwischen selbstverständlich geworden ist, nämlich monatlich kostenlose Energieberatungen für alle Bürgerinnen und Bürger anzubieten, wurde in Ochsenhausen in den Jahren davor für Haushalte und auch Unternehmen in Form von Energiediagnosen angeboten.
Ein Paradigmenwechsel durch die Abkehr von fossilen Brennstoffen, verbunden mit einem Wechsel zur Biomasse, wurde 2009 und in den Folgejahren durch wegweisende Beschlüsse des Gemeinderates vollzogen. Ende 2011 wurde nach knapp 2-jähriger Planungs- und Bauzeit ein Biomasseheizkraftwerk sowie ein Nahwärmenetz von den Unteren Wiesen im Norden der Stadt bis zum Kloster am südlichen Ende errichtet. Angeschlossen sind mittlerweile sämtliche öffentlichen Gebäude der Stadt mit einem jährlichen Wärmebedarf von ca. 3,5 Mio. Kilowattstunden sowie eine Vielzahl weiterer privater und gewerblicher Gebäude in Bereich der Innenstadt und nicht zuletzt besagte Klostergebäude. Im Zeitraum 2017 bis 2020 sind insgesamt fünf neue Anschlüsse mit einem jährlichen Wärmebedarf von rund 1 Mio. Kilowattstunden dazugekommen. Einen wichtigen Anteil stellt dabei der Anschluss der Firma Liebherr-Hausgeräte Ochsenhausen GmbH dar.
Ein weiterer wichtiger und überaus wertvoller Baustein im Nahwärmesystem kam Ende 2016 durch einen Wärmeliefervertrag mit der örtlichen Firma Südpack-Verpackungen GmbH & Co. KG zustande. Das Unternehmen liefert seither überschüssige (Prozess-)Abwärme in Höhe von jährlich rund 4 Mio. kWh ins Nahwärmenetz. Dies hat neben einer zusätzlichen systemischen Sicherheit für die Wärmelieferung darüber hinaus zur Folge, dass der Biomassekessel im Heizwerk in den Unteren Wiesen vom 1. Mai bis 1. Oktober außer Betrieb genommen werden kann.
Dies ist nur ein Ausschnitt aus den vielfältigen Maßnahmen, die im Rahmen des eea-Prozesses umgesetzt wurden. Die sechs Handlungsfelder des eea® reichen tief in nahezu alle Strukturen der Verwaltung und erlauben eine ganzheitliche Betrachtung.